Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule kann Symptome wie starke Rückenschmerzen, Gefühlsstörungen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungen im betroffenen Bein oder Arm verursachen. Sogar Störungen der Blasen- und Darmentleerung können dabei auftreten. Die Ursache für die Beschwerden ist, dass der innere Kern der Bandscheibe austritt und auf die Nervenwurzeln am Spinalkanal drücken.

Bandscheibenvorfall
Bandscheibenvorfall Bild 2

Nicht jeder Bandscheibenvorfall ruft Symptome hervor. Oft ist er nur ein Zufallsbefund im Rahmen einer Untersuchung. Ursachen für einen Bandscheibenvorfall sind seltener Verletztungen, meist sind es alters- und belastungsbedingte Abnutzung, Bewegungsmangel, Übergewicht, angeborene Fehlstellungen der Wirbelsäule oder angeborene Bindegewebsschwäche.

Symptome eines Bandscheibenvorfalls gehen fast immer von der Lendenwirbelsäule aus, weil das Körpergewicht hier besonders hohen Druck auf die Wirbel und Bandscheiben ausübt.

Besonders unangenehm ist es, wenn der dickste Nerv des Körpers, der Ischiasnerv, dabei betroffen ist. Wird er eingeklemmt kann es zu elektrisierenden Schmerzen kommen, die über Gesäß und Rückseite des Oberschenkels bis in den Fuß verlaufen.

Seltener entsteht ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule. Dabei können die Schmerzen, Missempfindungen und Ausfallerscheinungen in den Arm ausstrahlen.

Bei unklaren Rückenbeschwerden sollten Sie zunächst Ihren Arzt des Vertrauens konsultieren, damit er Sie gründlich untersuchen kann. Nur in bestimmten Fällen kommen dann bildgebende Verfahren wie ein MRT (Magnetresonanztherapie) oder CT (Computertomografie) zum Einsatz.

Die meisten Patienten fragen sich:
Was ist zu tun bei einem Bandscheibenvorfall?

Das kommt ganz auf die Symptome an. In den meisten Fällen ist eine konservative Therapie angesagt. Also eine Therapie ohne eine Operation. Vielmehr wird eine Therapie mit leichter bis mäßiger Bewegung empfohlen. Wenn die Schmerzen es zulassen sind gemäßigte Alltagsaktivitäten hilfreich.

Eine verordnete Physiotherapie kann Ihnen helfen schmerzarme und weniger belastende Bewegungsmuster zu erlernen und unterstützende Übungen im Rahmen einer Rückenschule zu trainieren. Viele Patienten profitieren auch von Entspannungsübungen, die helfen, um schmerzbedingte Muskelverspannungen zu lösen.

Teil der konservativen Therapie sind ebenfalls Wärmeanwendungen. Langfristig betrachtet ist regelmäßige Bewegung bei einem Bandscheibenvorfall wichtig. Durch einen moderaten Wechsel von Be- und Entlastung der Bandscheiben wird eine optimale Ernährung für die Bandscheibe garantiert.

Übungen mit dem Flexibar sind hocheffektiv um die autochthone Muskulatur (Muskulatur, die sich nicht durch willkürliches Ansteuern trainieren lässt), die an den Wirbelkörpern ansetzt zu stärken. Damit wird die Wirbelsäule stabilisiert und durch trainierte Muskulatur geschützt.

Sport und körperliche Aktivität sind erwünscht. Besonders sollten Sportarten die Bauch-und Rumpfmuskulatur stärken fortgeführt werden.

Wer auf bandscheibenschädliche Sportarten nicht verzichten möchte, sollte ein gezieltes Bewegungs- und Krafttraining zum Ausgleich absolvieren.

Bei Unsicherheit sollten Sie sich mit Ihrem Physiotherapeuten oder Arzt beraten.

Bandscheibenvorfall-Vorbeugen

  • Pflegen und Trainieren Sie ihre stützende Bauch- und Rumpfmuskulatur
  • Achten Sie auf gesunde Ernährung und auf Ihr Körpergewicht, damit Ihr Rücken entlastet wird
  • Treiben Sie regelmäßig rückenfreundlichen Sport wie Wandern, Rückenschwimmen, Kraulschwimmen, Tanzen, Skilanglauf, Wassergymnastik, Nordic Walking und jede Art von Gymnastik

  • Lernen Sie Entspannungstechniken, Yoga, Pilates, Qigong, Tai Chi fördern eine gute Körperhaltung

  • Schaffen Sie sich einen rückenfreundlichen Arbeitsplatz
  • Üben Sie mit Ihrem Physiotherapeuten rückenfreundliches Heben, Tragen und Stehen
  • Prüfen Sie Ihre Schlafgegebenheiten (Matratze, Kissen, Lattenrost)
Bandscheibenvorfall vorbeugen